Taubenschwänzchen sehen aus wie Kolibris, sind aber Schmetterlinge. Ihr könnt sie jetzt gut beobachten. #wohllebenswaldakademie #schmetterling #natur #wald
Gerade liest man in den Nachrichten, dass wir uns vom heimischen Wald und von vielen heimischen Baumarten verabschieden müssen. Das sagen teils forstwirtschaftsnahe Wissenschaftler. Sie thematisieren ganz besonders stark den Klimawandel, manchmal werden auch der Borkenkäfer oder aber auch die Rehe erwähnt. Was nicht erwähnt wird, das ist die Rolle der Forstwirtschaft. Die ist aber ganz maßgeblich: Mit riesigen Maschinen werden Kahlschläge gemacht, die Landschaft heizt sich auf, sie trocknet aus und noch viel schlimmer: der Boden wird zusammen gequetscht. Dann speichert er kaum noch Wasser. Unsere heimischen Baumarten brauchen aber vor allem Winterregen, der im Boden gespeichert ist und dann im Sommer genutzt wird. Wenn da aber kaum noch was gespeichert wird, dann vertrocknen auch Buchen und Eichen. Das wird jetzt alles dem Klimawandel in die Schuhe geschoben, der sicher eine große Rolle spielt. Die größte Rolle ist aber wie gesagt die der Forstwirtschaft, die so etwas natürlich nicht thematisiert. Wir müssen also dringend die Waldbewirtschaftung ändern!
Ich wünsche Euch ein frohes neues Jahr!💚
So deutet man Astnarben auf der Baumrinde richtig. #wald #rinde #waldliebe #waldpädagogin #wohllebenswaldakademie #peterwohlleben #bäume #trees
Immer wieder hört man, dass heimische Baumarten wie die Buche für die Zukunft nicht gut gerüstet sind. Wie die Zukunft wird, kann natürlich niemand genau sagen, aber was jetzt da draußen im Wald passiert schon: Die allermeisten älteren Buchenbestände werden zu stark holzwirtschaftlich genutzt, so dass die Wälder sehr stark aufgerichtet sind. Während ein natürlicher Wald sich sehr stark kühlen kann, könnte das solche heftig aufgelichteten Wälder nicht mehr richtig. Die Sonne scheint herein, heizt den Boden auf und trocknet das Wasser weg. Das nennt man im Fachjargon auch heißschlagen. Dann fangen die Bäume an zu kränken, und aus der selben Branche zu hören, dass es diese Baumart nicht mehr tut. Sie tut es vielleicht nicht für solche rauen Wirtschaftsmethoden, aber in natürlichen Wäldern kommt sie momentan noch ganz gut mit dem Klimawandel zurecht. Darauf sollten wir uns aber nicht ausruhen! Wir sollten endlich unsere Wälder von dem starken Nutzungsdruck entlasten und natürlich parallel die Klimakrise beenden.
Immer wieder hört man, dass Buchenwälder sehr Artenarm seien. Das stimmt aber aus mehreren Gründen nicht. Buchenurwälder sind von der Buche als Baumart geprägt, bestehen aber aus Dutzenden Baumarten. Ihr Artenreichtum ist noch nicht annähernd erforscht, geschätzte 90 % aller Arten sind überhaupt noch nicht entdeckt. Darunter sind natürlich sehr viele kleine Arten wie Bakterien, Pilze und Insekten. Buchenplantagen dagegen sind mit Sicherheit schon deutlich artenärmer. Diese werden aber meist als Vergleich für Wald herangezogen, weil es in Deutschland kaum noch etwas anderes gibt. Am Waldboden ungestörter Wälder ist es sehr dunkel, weil die Bäume wenig Licht durchlassen. Das ist gewollt: So halten sich Bäume große Pflanzenfresser vom Leib, die dort nicht zu fressen finden. Das sieht optisch manchmal ein bisschen trostlos aus . Lichtet man Wälder stark auf, so siedeln sichOffenlandarten an, darunter sehr viele blühende Kräuter. Diesen folgen dann zum Beispiel Offenland-Schmetterlingsarten, Offenland-Vogelarten und so weiter. Der Wald verändert sich also zu einer offenen Landschaft. Dort findet unser Auge viel mehr Arten, obwohl diese Landschaften nicht unbedingt artenreicher sind. Forstwirtschaftlich wird das sehr gerne als Argument genommen, um Wälder stärker aufzulichten und die Artenvielfalt zu erhöhen. Man kann es gar nicht oft genug betonen: Solange der Großteil der Arten überhaupt nicht entdeckt ist, kann niemand sagen, dass er mit irgendeiner Maßnahme die Artenvielfalt erhöht. Man kann höchstens eine Artenverschiebung erreichen.
Eine der häufigsten Wildtierspuren im Schnee wird oft übersehen.#schnee #spurenlesen #wald #stadtnatur #wohllebenswaldakademie #wohllebenswelt #tierspuren #natur #wildnis #waldpädagogin #waldliebe
Zur Beobachtung von Wildtieren könnt ihr alles mögliche anziehen, aber bitte nicht blau! Rehe, Hirsche und Wildschweine können besonders gut blaues Licht wahrnehmen. Das hilft ihnen in der Dämmerung, Kontraste besser wahrzunehmen. Rot dagegen ist für sie völlig unauffällig, genauso orange. Selbst grüne Kleidung, die vermeintlich besonders gut naturangepasst ist, ist für diese Tiere besser zu sehen als Orange. Wenn ihr also jemand in knalligen orangen Klamotten durch den Wald ziehen seht, dann wisst ihr jetzt: Diese Person kennt sich besonders gut aus! #waldliebe #bäume #wald #naturelovers #naturliebe #wildlife #tiere #rehe #wohllebenswaldakademie #wohllebenswelt
Bei Bäumen weiß man bis heute nicht, wie das Wasser von unten nach oben kommt. Verschiedene Thesen scheiden aus: Die Transpiration kann es nicht sein, weil der höchste Wasserdruck bei Laubbäumen vor Austrieb der Blätter herrscht. Dann pumpt sich der Stamm regelrecht auf, und man kann im Frühjahr das Wasser mit einem angelegten Stethoskop in den Stamm rauschen hören. Auch Kapillarkraft und Osmose können es nicht sein. Vor Jahren hat ein Forscher entdeckt, dass Bäume sich nachts leicht zusammenziehen und dann wieder ausdehnen, und dass das Ganze mit dem Wasserdruck zusammen hängt. Seine Hypothese: Das könnte so etwas wie ein Herzschlag der Bäume sein. Wir haben ihn möglicherweise übersehen, weil er so langsam ist– in einem Rhythmus von mehreren Stunden quasi nur ein Schlag. Dazu bedarf es noch weitere Forschung, aber das ist ein hoch spannendes Themenfeld. Hier der Artikel: https://www.newscientist.com/article/2167003-trees-may-have-a-heartbeat-that-is-so-slow-we-never-noticed-it/
Bäume müssen zeitlebens wachsen. Selbst wenn sie im Alter nicht mehr an Höhe zu legen, so doch an Umfang. Wenn sie damit aufhören, dann sterben sie. Das Problem: Ein Jahrhunderte alter Baum hat mit seinen Wurzeln schon das gesamte Erdreich in Bezug auf Mineralien abgegrast. Die braucht er aber zum wachsen, und noch einmal: Wenn er nicht wächst, dann stirbt er. Doch in seinem Stamminneren sind die Mineralien der letzten Jahrhunderte fixiert. Jetzt kommt der Pilz ins Spiel: Er zersetzt das Innere des Stammes und verwandelt es zu Humus. Der Baum bildet nun innen neue Wurzeln und senkt sie in den eigenen Kompost hinein. So kann er die Nährstoffe ein zweites Mal verwerten und weiter wachsen. Die Stabilität wird dadurch nicht beeinträchtigt – das ist wie bei einem hohen Stahlrohr, welches auch sehr stabil ist. Deswegen ist es also ganz normal, wenn alte Bäume innen hohl sind.
Wälder verbrauchen kein Wasser, Wälder machen Regen. Und so funktioniert das bei Bäumen: Eine ausgewachsene Buche wie diese verdunstet pro Tag bis zu 500 l Wasser. Zusammen mit dem Wasserdampf steigen Kondensationskeime wie Pilzsporen, Bakterien und anderes mit hinauf in die Luft. An den Bakterien und Pilzsporen bilden sich Wassertröpfchen, die immer größer und schwerer werden und schließlich als Regen wieder in den Wald zurückfallen. So kühlt und bewässert sich der Wald selber. Durch die Westwinddrift wandert dieses Spiel von Verdunstung und Regen langsam über den eurasischen Kontinent, bis das Wasser aus unseren Wäldern schließlich in Nordchina herunterfällt. Dort trägt es zu 80 % zum Wasserhaushalt bei. Dies ist ein schönes Beispiel, wie vernetzt unsere Ökosysteme sind und dass die Menschheit gemeinsam in einem Boot sitzt. #wald #bäume #trees #naturelovers #waldliebe #naturliebe #wetter #regen #treehugger #wohllebenswaldakademie #wohllebenswelt
Auch Bäume haben einen Geruchssinn, und der hilft ihnen, Schädlinge rechtzeitig zu erkennen, hier nachzulesen: https://www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2020/fup_20_083-preis-pflanzenforschung/index.html
Laubbäume fallen bei Sommerstürmen deutlich leichter um als Nadelbäume, weil sie nicht auf solche heftigen, Stürme trainiert sind. Warum das so ist, erkläre ich in diesem Video. #sturm #wald #waldakademie #natur #bäume
Warum mögen Apfel-Bäume keine Äpfel? 🍎 Sind Drachen-Bäume kühl und cool? Und was suchen Wurzeln in Rohren (kein Wasser!) 🌿 Peter Wohlleben weiß mehr dazu. 🌲 @peter_wohlleben @waldakademie
Nicht nur Bäume kommunizieren über Duftstoffe, sondern sogar Gras. Das könnt ihr bei jedem Rasenmähen selber riechen. Der leckerer, aromatische Duft, der uns so gut gefällt, ist in Wirklichkeit ein Hilferuf des Rasens. Er warnt die Kollegen vor großen Pflanzenfressern. So wissen alle Bescheid und können rechtzeitig Abwehrstoffe einlagern. Das Gas versucht also den Rasenmäher loszuwerden, was in diesem Fall natürlich nicht funktioniert. Nachlesen könnt ihr das unter diesem Link: https://theconversation.com/that-sharp-green-smell-of-freshly-cut-grass-its-a-plants-cry-for-help-and-it-may-work-as-a-less-toxic-pesticide-for-farmers-204673 #wohllebenswaldakademie #wohllebenswelt #waldliebe #naturliebe #naturelovers #natur
Mutterbäume geben ihre Erfahrungen an ihren Nachwuchs weiter. Deswegen können alte Bäume besonders viele Erfahrungen weitergeben, denn sie haben schon viel mehr erlebt als jüngere Exemplare. Ihre Sämlinge sind deshalb besonders widerstandsfähig. Das Ganze funktioniert über epigenetische Effekte, also Lesezeichen an den Genen. Obendrauf stattet der Mutterbaum jeden einzelnen Jahrgang mit unterschiedlichen Eigenschaften aus, so dass die ganze Baum-Kinderschar sehr breit aufgestellt ist. Das sichert die Überlebensfähigkeit des Waldes. Deswegen sollten die besonders alten Bäume unbedingt erhalten werden!
Wer sind die heimlichen Herrscher des Waldes? Möglicherweise sind es gar nicht die Bäume, sondern die Bakterien! Laut einer plausiblen Theorie haben sich in grauer Vorzeit Bakterien Einzeller) mit mehrzelligen Wesen verbündet und sind in diese eingedrungen. Dort haben sie ein paar Funktionen verloren, auch ein paar Gene abgegeben, und lassen sich seitdem königlich versorgen. in fast allen Zellen von Bäumen wie auch anderen Pflanzen sitzen ehemalige Bakterien, in den Blättern zum Beispiel Chloroplasten, die dort Fotosynthese betreiben. Sie lassen sich von den gewaltigen Wesen wie Buchen oder Eichen mit Wasser und Nährssalzen versorgen und auch kühlen. Auch in unserem Körper ist es so, denn in fast allen Zellen sitzen ehemalige Bakterien, die so genannten Zellkraftwerke (Mitochondrien), die Pflanzen übrigens noch zusätzlich haben. Wir tragen also eine Armada von ehemaligen Bakterien spazieren und versorgen sie, ohne es zu bemerken. Dabei hat man schon etliche Geheimnisse gelüftet, zum Beispiel auch von den Darmbakterien, die Hormone produzieren und unsere Stimmungen steuern. Die heimlichen Herrscherinnen des Planeten sind dann wohl doch eher die Bakterien als wir😉 #wald #bäume #trees #treehugger #naturliebe #waldliebe #wohllebenswaldakademie #wohllebenswelt
Kann man mit Zapfen das Wetter vorhersagen? Ich räume mit einem Mythos auf😊 #waldpädagogin #wald #baum #bäume #survival #outdoor #outdoorliving #naturelovers #natur #wohllebenswaldakademie #wohllebenswelt #trekking #wanderer #wanderlust
Immer wieder hört man etwas von der so genannten Megaherbivoren-Theorie, also die Theorie der großen Pflanzenfresser. Sie besagt, dass es in Europa eigentlich gar keine geschlossenen, dichten Wälder gab, sondern dass die Landschaft weitesgehend eine Savanne mit lockerem Baumbestand glich. Diese Landschaft wurde offen gehalten, von großen grasenden Pflanzenfressern wie Mammut und Wollnashorn. Der jagende Mensch hat diese Tierarten ausgerottet. So erst entstanden dichte, dunkle Wälder. Dadurch seien zum Beispiel auch erst die Buchenurwälder in Europa entstanden. Diese Theorie gilt mittlerweile als widerlegt. Die Universität Mainz hat in einer Studie herausgefunden, dass es die Bäume selber waren, die die Pflanzenfresser ausgerottet haben. Sie haben es am Boden so dunkel gemacht, dass Gräser und Kräuter verschwunden sind. Damit hatten die großen Tiere keine Nahrungsgrundlage mehr und sind ausgestorben. Die wichtigste Waffe der Bäume ist also der Lichtmangel. Nachgewiesen hat man das durch Ablagerungen im Kratersedimenten, die man den jeweiligen Jahrtausenden zuordnen konnte. So verschwinden 11.400 v. Chr. auf einmal Pilzsporen, die von Pilzen stammen, die nur auf Pflanzenfresserkot wachsen. Gleichzeitig tauchen massiv Baumpollen auf. Vor dieser Zeit gab es viele Pilzsporen, und gleichzeitig immer wieder die Anwesenheit jagende Menschen. Dies ist ein Nachweis, dass es die Bäume waren und nicht die jagenden Menschen. Studie: https://www.researchgate.net/publication/365657168_Thresholds_for_the_presence_of_glacial_megafauna_in_central_Europe_during_the_last_60000_years
Buchenleben – signiert vorbestellen (Link in Bio) oder im lokalen Buchhandel❤️ Was würden uns Bäume erzählen, wenn sie sprechen könnten? Fast zehn Jahre nach Erscheinen von Das geheime Leben der Bäume hat die Forschung so viel neues Wissen erschlossen, dass es an der Zeit ist, die Bäume selbst zu Wort kommen zu lassen. Dazu leiht ihnen Deutschlands berühmtester Förster seine Stimme: Erstmals lässt er eine 250 Jahre alte Buche berichten, was ihr im Laufe der Zeit – vom Samen bis zum Giganten des Waldes – widerfährt, welche Gefahren ihr im Laufe ihres Daseins begegnen, wie sich »Familie« für sie anfühlt und wie das Leben und Überleben im Wald genau funktionieren. Und wir erfahren Unglaubliches, durch neueste wissenschaftliche Forschungen Bestätigtes: Bäume verständigen sich u.a. durch Klicklaute miteinander, sie können also hören! Und nicht nur das: Sie verfügen auch über ein Sehvermögen und können sich sogar erinnern und Erfahrungen an ihren Nachwuchs weitergeben! Basierend auf den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft, gelingt es Peter Wohlleben, in dieser eindrücklichen »Autobiografie« einer Buche das faszinierende Leben und die überaus facettenreiche Biologie der Bäume einem naturliebenden Publikum auf unterhaltsame und originelle Weise näher zu bringen – so nah wie nur irgend möglich.
Neuer Podcast mit @peter_wohlleben zu… Natur 🌳 Kommt bald bei ‘Peter & der Wald’ bei @geomagazin 🍃 @waldakademie