Peter Wohlleben Instagram – Immer wieder hört man, dass Buchenwälder sehr Artenarm seien. Das stimmt aber aus mehreren Gründen nicht. Buchenurwälder sind von der Buche als Baumart geprägt, bestehen aber aus Dutzenden Baumarten. Ihr Artenreichtum ist noch nicht annähernd erforscht, geschätzte 90 % aller Arten sind überhaupt noch nicht entdeckt. Darunter sind natürlich sehr viele kleine Arten wie Bakterien, Pilze und Insekten. Buchenplantagen dagegen sind mit Sicherheit schon deutlich artenärmer. Diese werden aber meist als Vergleich für Wald herangezogen, weil es in Deutschland kaum noch etwas anderes gibt.
Am Waldboden ungestörter Wälder ist es sehr dunkel, weil die Bäume wenig Licht durchlassen. Das ist gewollt: So halten sich Bäume große Pflanzenfresser vom Leib, die dort nicht zu fressen finden. Das sieht optisch manchmal ein bisschen trostlos aus . Lichtet man Wälder stark auf, so siedeln sichOffenlandarten an, darunter sehr viele blühende Kräuter. Diesen folgen dann zum Beispiel Offenland-Schmetterlingsarten, Offenland-Vogelarten und so weiter. Der Wald verändert sich also zu einer offenen Landschaft. Dort findet unser Auge viel mehr Arten, obwohl diese Landschaften nicht unbedingt artenreicher sind. Forstwirtschaftlich wird das sehr gerne als Argument genommen, um Wälder stärker aufzulichten und die Artenvielfalt zu erhöhen. Man kann es gar nicht oft genug betonen: Solange der Großteil der Arten überhaupt nicht entdeckt ist, kann niemand sagen, dass er mit irgendeiner Maßnahme die Artenvielfalt erhöht. Man kann höchstens eine Artenverschiebung erreichen. | Posted on 09/Aug/2024 11:24:30
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